A PROVISIONAL TOPOGRAPHY
by Jurgen Becker
translated from German by Okla Elliott
On the Weichsel River, before the war. You see
exactly where we
could have gone farther on the path
above the dam separating the Nothing of river-silver
from those things that formed only shadows
in the changing light.
The unmoved architecture of clouds: it is
this moment that over decades has dragged itself
and has adopted the color of newsprint.
In the distance, in the dark, two houses.
Although it’s bright as day.
Whether souls wander here . . . in any case, distant,
on the dam, two people walking
stand out against the horizon, in the middle
of this past.
The rows of trees continue until
they disappear in a line that returns
on the other side of the river.
The question, whether such or similar conflicts begin.
At night, and not just nights, in the subjunctive.
. . . as though the embankment were to come against us.
Then it’s clear that you can’t steer anything in history.
A progression, an altogether private movement stays
undecided between the return home and a further absence.
These years, it’s said, have left traces of bitterness.
But the landscape is rather quiet.
Invisible the destruction, if in fact
there is destruction.
And the time is passed
which the subsequent, the subsequent time produced.
But you never speak of Now.
Probably in the summer. At that time of year
we remember. Fence posts follow the paths,
or turned around, all of it belonging
to the landscape . . . who owns it? The landscape
leads into landscapes, from the visible ones
to the unseen ones which await us.
A provisional topography.
You can cover it up. You can change
it, but a series emerges, until we achieve
the shore of repetition.
Eine vorläufige Topographie
An der Weichsel, vor dem Kriege. Nun siehst du
genau, wo wir
hätten weitergehen können, auf dem Weg
übern Damm, der das Nichts des Flußsilbers
trennte von Dingen, die nichts als Schatten
bildeten im Wechsel des Lichts.
Die unbewegte Architektur der Wolken: es ist
dieser Augenblick, der über jahrzehnte sich hinzieht
und angenommen hat die Farbe von Zeitungspapier.
In der Ferne im Dunkeln zwei Häuser.
Obwohl es ganz hell ist.
Ob Seelen hier wandern . . . jedenfalls, fern
auf dem Damm, sind unterwegs zwei Menschen,
die sich abheben vom Horizont, mitten
in dieser Vergangenheit.
Aber die Baumreihen setzen sich fort, bis
sie verschwinden in einer Linie, die zurückkehrt
auf der anderen Seite des Flusses.
Die Frage, ob so oder ähnlich Konflikte anfingen.
Bei Nacht, und nicht nur nachts, im Konjunktiv.
. . . als käme einem die Böschung entgegen. Dann
ist es klar, daß du nichts steuern kannst
and der Geschichte. Ein Weitergehen, allenfalls
eine ganze private Bewegung, die unentschieden bleibt
zwischen Heimkehr und lingerer Abwesenheit. Diese Jahre,
sagt man, haben Spuren der Bitterkeit hinterlassen.
Aber die Landschaft ist ziemlich still.
Unsichtbar bleibt die Zerstörung, falls es
Zerstörung gibt.
Und vorbei ist die Zeit, die
die folgende, die folgende Zeit hervorgebracht hat.
Nur erzählst du vom Jetzt nichts.
Wahrscheinlich im Sommer. Zu jeder Jahreszeit
erinnert man sich. Zaunpfähle folgen den Pfaden,
oder umgekehrt, überall zugehörig
der Landschaft . . . wem gehört sie? Die Landschaft
setzt Landschaften fort, die sichtbaren bis
zu den unsichtbaren, die auf uns warten.
Eine vorläufige Topographie.
Du kannst sie verwischen. Du kannst sie
Verändern, bis eine Serie entsteht, bis wir erreichen
die Ufer der Wiederholung.
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